Ladung zur Unzeit

Die Ein­be­ru­fung ei­ner Woh­nungs­ei­gen­tü­mer­versammlung auf ei­nen Wochentag um 16:00 Uhr er­folgt nicht zur Un­zeit, so­weit ge­ra­de bei zah­len­mä­ßig klei­ne­ren, über­schau­ba­ren Ei­gen­tü­mergemeinschaften, die  in­di­vi­du­el­len Be­lan­ge der Ei­gen­tü­mer be­rück­sich­tigt wor­den sind. Wenn die In­te­res­sen orts­an­säs­si­ger Be­rufs­tä­ti­ger mit den­je­ni­gen wei­ter ent­fernt woh­nen­den Ei­gen­tü­mer kol­li­die­ren, so kann die Lö­sung ei­nes der­ar­ti­gen Kon­flikts sinnvoller weise nur da­rin be­ste­hen, den Ar­beits­aus­fall orts­an­säs­si­ger Ei­gen­tü­mer zu ver­mei­den und den aus­wär­ti­gen Teil­neh­mern ei­ne zu­mut­ba­re An- und Ab­rei­se zu er­mög­li­chen. Da­bei hat der Ein­be­ru­fe­nde ei­ne ent­spre­chen­de Prog­no­se an­zu­stel­len, so dass es nicht auf den tat­säch­li­chen spä­te­ren Ver­lauf der Ver­samm­lung an­kommt.

Thü­rin­ger OLG Je­na, Az. 9 W 558/07, LG Ge­ra Az. 7 T 279/07